Erlaubte Waffen in Deutschland: Ein umfassender Ratgeber

Deutschland ist bekannt für seine strengen Waffengesetze, die sowohl die Sicherheit der Bürger als auch ein verantwortungsvoller Umgang mit Waffen gewährleisten sollen. Doch was bedeutet es konkret, wenn von erlaubten Waffen in Deutschland die Rede ist? Welche Kategorien gibt es, und welche Regelungen müssen beachtet werden? Dieser Ratgeber liefert einen umfassenden Überblick.

Erlaubnispflichtige Waffen: Gesetzliche Auflagen und Beschränkungen

Erlaubnispflichtige Waffen sind solche, die nur mit einer offiziellen Genehmigung erworben und besessen werden dürfen. Dies betrifft insbesondere scharfe Schusswaffen wie Pistolen, Revolver und Gewehre. Solche Waffen sind häufig im Einsatz von Jägern und Sportschützen. Der Erwerb und Besitz erlaubnispflichtiger Schusswaffen erfordern eine Waffenbesitzkarte (§ 10 Abs. 1 WaffG); das Führen außerhalb des eigenen befriedeten Besitztums in der Öffentlichkeit setzt zusätzlich einen Waffenschein voraus (§ 10 Abs. 4 WaffG).

Kategorien erlaubnispflichtiger Waffen:

• Scharfe Schusswaffen:
  Bestehend aus Pistolen, Revolvern und Jagdgewehren.
• Signalwaffen:
  Wenn sie nicht nur zu Signalzwecken genutzt werden.
• Bestimmte Druckluftwaffen:
  Luftdruck-, Federdruck- und CO₂-Waffen sind erlaubnisfrei, wenn sie das F-Zeichen im Fünfeck tragen und eine Mündungsenergie bis 7,5 Joule aufweisen; darüber hinaus oder ohne F-Zeichen sind sie erlaubnispflichtig (Anlage 2 zu § 2 WaffG).

Der Umgang mit Munition ist grundsätzlich erlaubnispflichtig (§ 2 Abs. 2 i. V. m. Anlage 2 WaffG).

Erlaubnisfreie Waffen – Frei erwerbbar ab 18 Jahren

Gleichwohl gibt es in Deutschland auch erlaubnisfreie Waffen, die für Erwachsene ohne spezielle Erlaubnis frei zugänglich sind. Diese Waffen dürfen in Privatbereichen wie dem eigenen Haus oder Grundstück besessen werden.

Beispiele erlaubnisfreier Waffen:

• Luftdruck-, Federdruck- und CO2-Waffen:
  Mit dem F-Zeichen und einer Mündungsenergie bis 7,5 Joule.
• Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen (SRS-Waffen):
  Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen (SRS-Waffen) mit PTB-Kennzeichnung sind ab 18 Jahren erlaubnisfrei erwerbbar; ihr Führen setzt jedoch den Kleinen Waffenschein voraus und ist verboten auf öffentlichen Veranstaltungen (§ 42 WaffG) sowie im öffentlichen Personenverkehr (§ 42b WaffG).
• Pfefferspray als Tierabwehrspray:
  Pfefferspray ist rechtlich nur als Tierabwehrspray frei erhältlich; ein Einsatz gegen Menschen ist ausschließlich im Rahmen der Notwehr (§ 32 StGB) zulässig.
• Elektroschocker:
  Mit PTB-Prüfzeichen erlauben der Erwerb und das Führen ab 18 Jahren. Ohne Prüfzeichen gelten sie als verbotene Waffen (Anlage 2 WaffG). Beim Führen gelten zusätzlich die Verbote des § 42 und § 42b WaffG.
• Armbrüste und bestimmte Messer:
  Diese sind ab 18 Jahren erlaubnisfrei; beim Führen von Messern sind jedoch die Verbote des § 42a WaffG (Anscheinswaffen, Einhandmesser, feststehende Messer mit Klingenlänge über 12 cm) zu beachten.

In den meisten Fällen reicht der Erwerb ohne zusätzliche Genehmigungen aus, jedoch sind besondere Regeln beim Führen in der Öffentlichkeit einzuhalten, insbesondere bei Veranstaltungen oder in der Nähe von Menschenansammlungen.

Verbotene Waffen: Strikte Regelungen und Konsequenzen bei Verstößen

Deutschland hat zudem eine klare Liste verbotener Waffen, mit denen jeglicher Umgang untersagt ist. Dazu zählen unter anderem vollautomatische Schusswaffen wie Maschinenpistolen, sowie Schlagringe und Wurfsterne. Solche Waffen sind als besonders gefährlich eingestuft und der Besitz oder Verkauf kann schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Welche Gegenstände verbotene Waffen sind, ergibt sich aus Anlage 2 Abschnitt 1 WaffG (z. B. vollautomatische Schusswaffen, Schlagringe, Wurfsterne); der Umgang damit ist verboten (§ 2 Abs. 3 WaffG).

Das Führen von Waffen: Ein Rechtsseminar

Das Führen von Waffen erfordert in den meisten Fällen einen Waffenschein. Das Mitführen von Schusswaffen erfordert grundsätzlich einen Waffenschein (§ 10 Abs. 4 WaffG). SRS-Waffen dürfen mit Kleinem Waffenschein geführt werden; gleichwohl gilt das Führverbot auf öffentlichen Veranstaltungen (§ 42 WaffG) und im öffentlichen Personenverkehr (§ 42b WaffG). Unabhängig davon verbietet § 42a WaffG das Führen u. a. von Anscheinswaffen, Einhandmessern und feststehenden Messern mit Klingen über 12 cm.

Besondere Hinweise zu sicheren Aufbewahrung und Transport

Ein zentrales Prinzip im deutschen Waffenrecht ist die sichere Aufbewahrung. Waffen und Munition müssen so verstaut sein, dass sie für Unbefugte nicht zugänglich sind. Zudem ist der Transport von Waffen nur in entladenem Zustand und in einem verschlossenen Behältnis zulässig. Der Transport ist nach § 12 WaffG nur in den darin geregelten Ausnahmen zulässig. Sie dürfen zudem nicht schussbereit und nicht zugriffsbereit, z. B in einem verschlossenen Behältnis, sein.

Regionale Unterschiede: Vorschriften variieren

Das Waffengesetz gilt bundesweit einheitlich; zusätzliche Verbote können sich jedoch aus Verbotszonen, Allgemeinverfügungen oder aus § 42b WaffG (öffentlicher Personenverkehr) ergeben. Es kann also regionale Unterschiede bei den Anforderungen und Vorschriften für Waffenbesitz und Waffenscheine geben. Es sollten daher immer lokale Behörden für detaillierte Informationen konsultiert werden.

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